#Erfahrungsweitergeber – der Weg durch die Drogensucht

Erfahrungen

Dieses Projekt ist ein echtes Herzensprojekt: Im #Erfahrungsweitergeber berichten wir Eltern von unseren Erlebnissen im Verlauf der Drogensucht unserer Kinder und erzählen, was wir als hilfreich empfunden haben.

Die Sammlung des über 30-jährigen Erfahrungsschatzes der Eltern-Selbsthilfe und der Erfahrung ehemals Drogensüchtiger haben wir von der Arbeitsgemeinschaft der Rheinisch-Westfälischen Elternkreise drogengefährdeter und abhängiger Menschen in NRW (ARWED) zusammen mit der Christiane F. Foundation herausgegeben. Gefördert wurde das Projekt von der AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse und der Boesken-Stiftung NRW. Seit dem Erscheinungsdatum am 1. Dezember 2022 sind bereits 2.000 Exemplare bundesweit und aus dem deutschsprachigen europäischen Raum angefordert worden, die Zahl der Anfragen von Fachkongressen, den #Erfahrungsweitergeber dort vorzustellen, steigt. Zudem etabliert sich eine „Fachsprache“ als Basis für die Verständigung in den Selbsthilfegruppen sowie im Austausch zwischen Eltern, Betroffenen und Profis. Der #Erfahrungsweitergeber wird zur Basis für Schulungen, Fortbildungen und für die Neuausrichtung der Beratungsangebote.

Hilfe und Unterstützung

Mit dem #Erfahrungsweitergeber wollen wir Eltern unterstützen, die mit dem Ausprobieren von Drogen ihrer Kinder in der Pubertät bis hin zu den möglichen Folgen, die mit einer Suchterkrankung einhergehen, konfrontiert sind. Wie geht man damit um? Die Frage ist schwer zu beantworten, und einen Königsweg gibt es nicht. Hilfreich kann es aber sein, wenn man die eigene Situation einordnen kann. In der Broschüre wurden die vielen Erfahrungen tausender Eltern von drogensucht-gefährdeten und drogensüchtigen Kindern so verdichtet, dass man erkennen kann, was Eltern typischerweise in der Situation erleben, wie sie handeln, welchen Verlauf das Geschehen nimmt und was Eltern hilft. Für Profis ist der #Erfahrungsweitergeber ebenfalls von großem Nutzen, wenn es darum geht, betroffenen Eltern zu helfen. Er unterstützt dabei, das Erleben der Eltern und den daraus resultierenden Unterstützungsbedarf besser zu verstehen. Nicht falsch verstehen – der Erfahrungsweitergeber ist kein klassischer Ratgeber. Er ist eher ein Ideengeber oder ein Richtungsweiser in einer Situation, die zunächst vielleicht ausweglos erscheint. Hier einige Aspekte, die thematisiert werden und den Betroffenen helfen können:

#DuBistNichtAllein
Du bist mit deiner Scham, deinen Schuldgefühlen, deiner Sorge nicht alleine! Wir sind viele!

#Erfahrungsweitergeber
Wir wollen mit der Weitergabe unserer Erfahrung in dieser Broschüre dazu beitragen, dass du deine eigene Erfahrung besser einordnen und damit gegebenenfalls besser akzeptieren und bewältigen kannst.

#WegdurchdieDrogensucht
Was ist bisher geschehen? Wie geht es weiter? Es gibt vieles, was wir bei der Begleitung unserer Kinder erleben und wie wir handeln, das alle Eltern sehr ähnlich berichten. Das bietet die Möglichkeit für eine Orientierung: Wo stehe ich auf dem Weg meines Kindes durch die Drogensucht?

#ZweiPerspektiven
Was sagen ehemals Betroffene darüber, wie sie ihren Weg durch die Sucht erlebt haben und was sie für ihre Eltern auf ihrem Weg empfunden haben? Hier findest du, was Eltern und ehemals Betroffene einander gespiegelt haben. Eine Einladung zum Perspektivenwechsel als Chance, Brücken zwischen Eltern und Kind auch in schwierigen Zeiten offen zu halten oder später neu zu schlagen.

#Multimedia
Die Broschüre wird von der Internet-Plattform www.erfahrungsweitergeber.de mit weiteren Informationen begleitet

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Mehr Informationen
Mathias Wald, CEO der Christiane F. Foundation, gibt in diesem Video einen kleinen Überblick.

Zukunftsaussichten

Grundsätzlich wünschen wir unserem #Erfahrungsweitergeber, dass sich das darin enthaltene Know-how über uns und das ganze mitbetroffene Familiensystem in der Suchthilfe etabliert und möglichst viele betroffene Eltern erreicht. Wir hoffen, dass der #Erfahrungsweitergeber die partizipative Forschung anregt – zum Beispiel in den Bereichen Eltern-Erleben oder den Besonderheiten der Beziehungssituation zwischen Eltern und Kindern auf dem Weg durch die Sucht. Vielleicht können daraus Unterstützungsangebote abgeleitet werden oder bereits bestehende verbessert werden.

Aus dem Vorwort:

Mit dem #Erfahrungsweitergeber möchten wir dir unsere Erfahrungen als Unterstützung für die schwierigen Situationen und Herausforderungen zur Verfügung zu stellen. Dafür haben wir zum einen den über 30-jährigen Erfahrungsschatz der Eltern-Selbsthilfe in Nordrhein-Westfalen gesammelt, die sich im Verband ARWED zusammengeschlossen haben: Eltern, deren Kinder Drogen konsumiert haben bzw. eine Drogensucht entwickelt haben. Weiterhin haben wir in die Broschüre eingebracht, was Jugendliche uns zu ihren Erfahrungen erzählt haben. Zudem haben die ehemals Drogensüchtigen der Christiane F. Foundation ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Reflexion ihres Wegs durch die Sucht zu diesem #Erfahrungsweitergeber beigetragen. Die Mitglieder der Christiane F. Foundation sind Süchtige mit Selbsterfahrung von leichtem Konsum bis hin zu schweren Psychosen. Heute sind unter ihnen ausgebildete Fachexperten, und alle engagieren sich in der Suchtprävention und Intervention.

Wir alle erzählen hier von unseren Erfahrungen. Das einander Erzählen ist das, was in unseren Elternkreisen am meisten als hilfreich und entlastend empfunden wird. Durch die Erzählungen der anderen Eltern wird einem bewusst: „Das, was ich erlebe, erleben alle anderen auch!“ Es hilft die Erkenntnis: „Ich bin mit meiner Scham, meiner Schuld, meiner Sorge nicht alleine.“, „Das geht anderen Eltern auch so.“ Es gehört zur Suchterkrankung unserer Kinder dazu, dass wir als Eltern das Gefühl haben, etwas falsch gemacht zu haben oder uns vorwerfen, wir hätten uns noch nicht genug darum bemüht „die Lösung“ für unser Kind zu finden.

Das, was wir Eltern und Betroffene erleben, hat eine gewisse Systematik, ein Muster. Das unseres Erachtens erkennbare Muster haben wir in dem Erfahrungsweitergeber herausgearbeitet. Wir hoffen, dass es betroffenen Eltern hilft, die eigene Situation besser einordnen zu können. Es soll eine Reflexion darüber ermöglichen, wo ich als Eltern stehe, was bisher geschehen ist und was weiter geschehen könnte. So wie zu jeder Krankheit bestimmte Symptome und ein typischer Verlauf gehören.

Weiterhin findest du in diesem #Erfahrungsweitergeber, was Eltern und Betroffene auf ihrem Weg als hilfreich empfunden haben. Die ergänzende Idee, auch das Erleben der Betroffenen-Seite in diesen #Erfahrungsweitergeber mit aufzunehmen und dem Elternerleben gegenüberzustellen, kam, als Mathias Wald von der Christiane F. Foundation zu einem Vortrag von dem Elternverband ARWED in Nordrhein-Westfalen eingeladen wurde. Die Fragen von uns Eltern an ihn waren:

Es stellte sich heraus, dass sich unser Erleben als Eltern und unsere Interpretationen der Situation erheblich vom Erleben der Kinder auf ihrem Weg unterscheidet! Darüber sind wir daraufhin für die Erstellung dieses #Erfahrungsweitergebers intensiv miteinander in den Austausch gegangen. Wir sind überzeugt, dass der Blick auf die Perspektive des jeweils anderen ein tieferes Verständnis füreinander bringt. Er hilft, Brücken zueinander auch in schwierigen Zeiten offen zu halten oder später neu zu schlagen. Wir selbst haben es im Redaktionsteam erlebt, dass, indem wir, Eltern und Betroffene, uns offen und auf Augenhöhe ausgesprochen haben, Wunden unserer eigenen Eltern-Kind-Beziehung heilen konnten.

Neugierig geworden?

Der #Erfahrungsweitergeber kann als gedruckte oder digitale Ausgabe hier bestellt werden.

Titelseite des Erfahrungsweitergebers. Der Weg durch die Drogensucht unserer Kinder.

Hier kann der #Erfahrungsweitergeber zunächst als Leseprobe durchblättert werden.