Der Nur-für-mich-Notfallkoffer

Erfahrungen

Wenn die Sucht unseres Kindes den Familienalltag aus den Fugen wirft, stehen wir als Eltern vor einer tiefgreifenden Krise. Der Nur-für-mich-Notfall-Koffer bietet sofortige Unterstützung.

Die Sorgen um unsere Söhne und Töchter dominieren unseren Alltag. Wir selbst geraten an den Rand unserer physischen und emotionalen Belastbarkeit, die Krise kann uns krank machen. Höchste Zeit für ein paar Hilfestellungen, die wir Eltern für andere Eltern in einen Koffer gepackt haben.

Es müssen nicht immer die großen Aktivitäten sein, die das Gefühl der Hilflosigkeit mindern. Oftmals sind es die kleinen Dinge und neue Sichtweisen, die uns Kraft schenken – oder auch ein Sich-bewusst-Machen, das uns auf andere Gedanken bringt.

Sobald ich mich einigermaßen stabil fühle, beginne ich mit meiner persönlichen Analyse: Wo stehe ich? Wo will ich hin? Ich arbeite daran, wieder zu mir selbst zu finden, meinen Lebensplan aufzuschreiben und umzusetzen. Dabei weiß ich, dass auch ein guter Plan scheitern kann und dies nichts mit persönlichem Versagen zu tun hat.  

Unser Reflex als Eltern ist, unserem Kind helfen zu wollen. Das ist für Eltern ganz natürlich, denn es ist ja unsere biologische Rolle. Bei einer Drogensucht unserer Kinder besteht die Gefahr, dass wir helfen wollen, aber nicht können, z.B. weil wir nicht wissen, was hilft oder dass die Hilfe von unserem Kind nicht angenommen wird. Dann arbeiten wir uns nutzlos am „Helfenwollen“ ab, und im Familiengefüge eskaliert es immer mehr. Wir Eltern können und müssen die Last nicht allein tragen! Unterstützung durch Beratungs- und Hilfeeinrichtungen können Last abnehmen. Oft sind sie sogar die besseren Hilfepartner. Für uns selbst gibt es ebenfalls Hilfen. 

Ich achte auf die Geschwisterkinder. Sie leiden auch unter der familiären Situation. Sie brauchen meine Offenheit, Unterstützung und Schutz. Eine tragbare familiäre Situation herzustellen heißt, dass es auch für die Geschwisterkinder tragbar sein muss und sie nicht im Schatten des von der Drogensucht betroffenen Kindes unsichtbar werden. 

Ratschläge gibt es wie Sand am Meer. Auch wenn sie mit Sicherheit gut gemeint sind, sind sie nicht immer hilfreich oder richtig. Ob Tipps von Profis oder von guten Freunden – wer nie mit einem drogensüchtigen Kind zusammengelebt hat, kann vieles einfach nicht nachvollziehen.

Wir brauchen Ihre Unterstützung

Wir von fragEltern setzen uns ehrenamtlich und mit Herzblut für Verständnis und Unterstützung im Bereich Drogensucht ein. Wichtige Projekte, wie zum Beispiel unsere öffentlichen Kampagnen, unsere Arbeit des politischen Einmischens oder eigene Evaluierungen und Veröffentlichungen sind aber sehr aufwendig und erfordern entsprechende Mittel. Die uns in der Selbsthilfe zur Verfügung stehenden Fördermöglichkeiten für unsere Initiative reichen dafür leider nicht aus.

Ihre Spende ermöglicht es uns, weiterhin aus unserer Elternperspektive aufzuklären, Orientierung zu bieten und politische Forderungen für eine verbesserte Versorgung einzubringen. Jeder Beitrag bringt uns einen Schritt näher zu einer Gesellschaft, die Familien in dieser herausfordernden Situation stärkt und unterstützt.

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Vielen Dank für Ihre Solidarität!